Gerade zur Zeit der Totengedenktage, wenn man in unserer sonst so hektischen Zeit, die Gedanken wieder vermehrt auf die Menschen lenkt, die mal zu uns gehörten, ist es für viele wichtig, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ein geschmackvoll bepflanztes Grab, ein schönes Gesteck oder eine hochwertige Pflanzschale zeigen, dass einem der Mensch, der hier liegt, wichtig ist. Die Gärtnereien Söhner und Spengler aus Dillingen haben ihre eigenen Erfahrungen zu den Bepflanzungstrends in diesem Jahr.

Herbstliche Kombination aus dunkelroten Hornveilchen, Heide, Gaultherien und HeucheraWaren früher im Herbst fast ausschließlich Erika und Calluna auf den Gräbern zu finden, so ist es heute eher eine Kombination verschiedener Pflanzen. „Sehr beliebt sind mittlerweile die Hornveilchen, vor allem in Gelb“, weiß Peter Söhner, Inhaber von Blumen Söhner aus Dillingen. „Hornveilchen werden bei uns in Dillingen gerne im Herbst gepflanzt, weil man sie auch im Frühling noch auf den Gräbern lassen kann.“ Hornveilchen können auch farblich abgestimmt oder in kleinen Grüppchen mit kleinwüchsigen Erikasorten kombiniert werden. Gräser und Blattschmuckpflanzen wie Heuchera, Salbei, Silberdraht und dergleichen liegen weiterhin im Trend und bieten damit viel Abwechslung auf den Herbstgräbern.

Peter Söhner ist einer der vielen Gärtner in Bayern, die gerade schwer beschäftigt sind. Wenn die Nebelschwaden morgens über die Felder ziehen, ist Hauptsaison bei den Friedhofsgärtnern. Die Herbstbepflanzung ist in vollem Gange und die Totengedenktage Anfang November stehen vor der Tür. Jeder, der es nicht mehr selber schafft, das Grab so herzurichten und zu pflegen, wie er es sich wünscht, kann diese Aufgabe einem Friedhofsgärtner überlassen. Auch diejenigen, die sich selbst um ein Grab kümmern, führt der Weg jetzt in die Gärtnereien. Es gibt hier Pflanzen, die im Winter blühen, die bunte Beeren tragen oder immergrünes Laub haben. Auch floristisch gefertigte Schalen und Gestecke werden jetzt für die kalte Jahreszeit zum Kauf angeboten.

Herzförmiges Gesteck aus immergrünen Ästen und RosenGabriele Spengler, von Pflanzen Spengler in Dillingen, nutzt gerne verrottbare Pflanzgefäße aus Pappmaschee für ihre Schalenbepflanzung. Diese Gefäße gibt es auch in symbolkräftigen Formen wie Herzen oder Ringen, den Symbolen für die Liebe und die Ewigkeit. Kunden, die in eine Gärtnerei gehen, erwarten meist keine einfachen Gestecke, sondern etwas floristisch Aufbereitetes. „Es soll schon was Besonderes haben. In unserer doch recht ländlichen Region ist Allerheiligen ein sehr wichtiger Feiertag. Vielen Menschen ist es eine echte Herzensangelegenheit, das Grab zu dieser Zeit wirklich schön zu schmücken“, ist sich Gabriele Spengler sicher.

Der Trend für Allerheiligen geht für die erfahrene Gärtnerin weg von Trockengestecken und hin zu bepflanzten Gefäßen. Wichtig für diese Pflanzenkombinationen ist es, den Winter unbeschadet zu überstehen, um das Grab bis zum Frühling zu schmücken. Dazu verwenden die Mitarbeiter der Gärtnerei Spengler Pflanzen wie Erika, Hebe, aber auch Dachwurz und Gaultherien. Um diese Pflanzschalen noch lebendiger zu gestalten, werden immer wieder auch Rosen dazu gesteckt, die nach Bedarf ausgetauscht werden können. „Die Kunden lieben das Besondere und legen Wert auf gute Qualität“, ist sich Gabriele Spengler sicher.

Ob privat oder von Gärtnerhand angelegt – gerade an den Totengedenktagen im Herbst sind die besonders geschmückten Grabstätten stille Zeugen liebevoller Erinnerung mitten im Leben. TBF

Bilder:

Bild 1: Herbstliche Kombination aus dunkelroten Hornveilchen, Heide, Gaultherien und Heuchera. [Download]
Bild 2: Farblich abgestimmte Veilchen in Begleitung von Heide und Silberblatt zieren im Herbst das Grab.[Download]
Bild 3: Bis zum Frühjahr erfreut die Herbstbepflanzung aus knospigen Skimmien, rotbeerigen Gaultherien, weißen Callunen und grünlaubigen Hebe die Friedhofsbesucher.[Download]
Bild 4: Herzförmiges Gesteck aus immergrünen Ästen und Rosen.[Download]

 

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