Friedhofsgärtner: ein Beruf voller Leben

Gespür für Pflanzen und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen / sehr gute Berufsaussichten für die jährlich ca. 550 Auszubildenden.

Bonn, 21. Oktober 2011

Friedhofsgärtner: ein Beruf voller LebenEr ist einer der ältesten Berufe der Welt und hat inzwischen viele Ableger bekommen: Sieben Fachrichtungen umfasst heute der Ausbildungsberuf der Gärtnerin bzw. des Gärtners. Eine davon ist die Friedhofsgärtnerei. Friedhofsgärtner ist ein vielseitiger Beruf, der jetzt – kurz vor den Trauergedenktagen – wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Momentan ist ein reges Arbeiten auf den meisten Friedhöfen zu beobachten: Friedhofsgärtner richten die Gräber der Verstorbenen für die Trauergedenktage her. Doch der Beruf des Friedhofsgärtners ist noch viel mehr. Einerseits sind Friedhofsgärtner auf die Gestaltung und Pflege von Gräbern spezialisiert. Die dafür benötigten Pflanzen produzieren viele Betriebe noch selbst. Auch die Gestaltung von Grabschmuck und Dekorationen gehören zu den Aufgaben der Friedhofsgärtner. Andererseits stehen sie Hinterbliebenen über viele Jahre mit Rat und Tat zur Seite und benötigen daher neben einem Gespür für Pflanzen auch die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen.

Der Arbeitsalltag des Friedhofsgärtners wird von den Jahreszeiten bestimmt. Noch immer spielen die natürlichen Vorgänge in unserer Umwelt eine wichtige Rolle. So wird in den Monaten zwischen März bis November hauptsächlich auf dem Friedhof gearbeitet: Gräber werden angelegt, bepflanzt und gepflegt. Dazu erhalten die jüngeren Friedhofsgärtner und die Azubis Skizzen und Pflanzenlisten in ihrem Ausbildungsbetrieb, der diese nach den Wünschen der Kunden erstellt. „Pläne zu zeichnen und zu lesen, lernen Auszubildende in der Berufsschule – mit etwas Übung können sie diese in einigen Jahren auch selber erstellen“, erklärt Fritz Mölders, der eine Friedhofsgärtnerei in Duisburg führt und schon seit vielen Jahren regelmäßig ausbildet.

Im Winter findet die Arbeit in der Gärtnerei statt, dann werden in den Produktionsbetrieben die Blumen ausgesät und vermehrt. Der Winter dient aber auch der Intensivierung der Kundenpflege. Viele Betriebe prüfen ihr Marketingkonzept und hinterfragen ihr aktuelles Dienstleistungsangebot. Ideen für neue Produkte oder Leistungen entstehen nicht selten in dieser Jahreszeit, die auch Zeit und Raum für notwendige Weiterbildungen lässt.

Der Beruf des Friedhofsgärtners erfordert neben den gartenbaulichen Kenntnissen die Fähigkeit, auf Menschen einzugehen, ihre Bedürfnisse und Wünsche aufzugreifen und sie in einer schwierigen Lebensphase zu begleiten und zu beraten. Auszubildende sollten daher nicht nur den Umgang mit Pflanzen lieben, sondern auch Spaß an der Kundenberatung haben und offen sein für neue Herausforderungen.

Die Berufsaussichten sind sehr gut. Um einen Arbeitsplatz brauchen sich qualifizierte Friedhofsgärtner keine Sorgen zu machen“, meint Ralf Kretschmer, Vorsitzender des Ausschusses Bildungspolitik und Berufsbildung im Zentralverband Gartenbau e.V. In Deutschland gibt es über 4.000 Betriebe, die friedhofsgärtnerische Leistungen anbieten. Ihr Arbeitsplatz sind die rund 32.000 deutschen Friedhöfe, die insgesamt ca. 32 Mio. Gräbern Platz bieten. Genug Arbeit für den Nachwuchs der Branche. Arbeitgeber sind privatwirtschaftliche Friedhofsgärtnereien oder städtische bzw. konfessionelle Friedhofsverwaltungen. Momentan erlernen ca. 550 junge Menschen pro Jahr den Beruf des Friedhofsgärtners.

Auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten sind gegeben: Aufstiegschancen bieten die Fortbildungen zum Meister oder zum Techniker. Und wer die Voraussetzungen mitbringt und weiter kommen will, der kann Gartenbau oder Landschaftsarchitektur an einer der Fachhochschulen oder Universitäten studieren.

Weitere Informationen bei:

Bund deutscher Friedhofsgärtner e.V. (BdF)
Godesberger Allee 142-148
53175 Bonn
Tel.: 0228/81 00 2-44
Fax: 0228/81 00 2-65
E-Mail: friedhofsgaertner@g-net.de
Intenet: www.grabpflege.de

oder regional für Bayern bei...

BGV Bayerischer Gärtnereiverband e.V.
Hirschgartenallee 19
80639 München
Tel.: 089/178 67 0
Fax: 089/178 67 99
E-Mail: info@bgv-muenchen.de
Intenet: www.bgv-muenchen.de

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