Feiertage für Heilige und Selige

Anfang November herrscht eine besondere Stimmung auf dem Friedhof. Am 1. und am 2. November feiern die Christen Allerheiligen und Allerseelen. Die Gräber sind deshalb mit flackernden Kerzen und prächtigen Gestecken geschmückt. Eduard Sandner, Gärtner aus Welden bei Augsburg, verrät die aktuellen Trends beim Grabschmuck.

 

Grabstätten mit Holzkreuzen, AllerheiligenschmuckAn Allerheiligen gedenken die Katholiken aller Heiligen, die keinen persönlichen Gedenktag im Jahr haben, wie etwa der Heilige Nikolaus am 6. Dezember. An Allerseelen denken die Menschen an ihre Verstorbenen. Im Christentum gibt es die Vorstellung, dass den Verstorbenen geholfen werden kann, in die himmlische Gemeinschaft aufgenommen zu werden, indem für sie gebetet oder ihnen eine gute Tat gewidmet wird. Beide Feiertage verschmelzen heute immer mehr, obwohl sie ganz unterschiedliche Anlässe haben. Allerheiligen und Allerseelen sind mit verschiedenen Bräuchen verbunden. Einer davon ist der Schmuck des Grabes mit Gestecken oder Kränzen. In einigen Regionen werden auch Abdeckungen aus Tanne, Blaufichte und Islandmoos in ornamentalen Mustern gesteckt. Die Menschen besuchen an diesen Tagen in großer Zahl die Gräber ihrer Angehörigen auf den Friedhöfen.

 

 

Für die Friedhofsgärtner und Floristen in Bayern bedeuten die Tage vor diesen Feiertagen Hochsaison. Sie fertigenGestecke, binden Sträuße, richten Gräber her und bringen Blumen und Gestecke auf die Pflegegräber. Die Abdeckung sichtbarer Erde mit schwarzer Graberde oder Mainsand in Unterfranken gehört auch dazu. Bunte Bepflanzung mit lila Heuchera, Fräsern, silbernem HelichrysumEduard Sandner, Inhaber der Gärtnerei Sandner aus Welden bei Augsburg, kennt die Trends dieses Jahres: „Generell legen die Leute wieder mehr Wert auf natürliches Material. Sie möchten individuell gefertigte Bepflanzungen und Werkstücke, keine Massenware. Der Trend geht zu kleineren Gestecken, aber wertigeren Herbstbepflanzungen mit Hornveilchen, Blattschmuckpflanzen und Moorbeetgewächsen, wie Skimmien und Torfmyrte (Pernettya)“.

 

Kleiner Kranz mit apricotfarbenen Rosen und lila CallunaknospenLaut Sandner greifen die Menschen jetzt gerne zu Gestecken mit gefrostetem statt gebleichtem oder gefärbtem Trockenmaterial. Diese sehen dann aus wie angehaucht oder überreift. Immer mehr Nachfrage bestehe auch nach bepflanzten Gefäßen wie Herzen, Kreuzen und Ringen. „Mit drapierten und gehefteten Efeuranken und Drahtwein-Zweigen (Mühlenbeckia) sorgen wir für die fachgerechte und harmonische Einbindung der bepflanzten Gefäße in die Grabfläche bzw. die Grabbepflanzung“, erklärt Eduard Sandner. Seine vielen Pflegegräber richtet er für die Feiertage besonders schön her. Denn für viele Menschen ist die Arbeit am Grab zu beschwerlich, oder sie schaffen es zeitlich und von der Entfernung her nicht, das Grab vor den Feiertagen zu schmücken. Dafür bieten die Friedhofsgärtner professionelle Grabpflege oder sogar Dauergrabpflege an, bei der alle Leistungen rund ums Jahr mit der Kundschaft abgesprochen sind.

Bild 1: Auch ähnliche Grabstätten können sehr individuell geschmückt werden, wie hier in Weiden/Oberpfalz. Bild: TBF[Download]

Bild 2: Gemischte, hochwertige Herbst-und Winterbepflanzungen sind im Trend. Bild: TBF[Download]

Bild 3: Ein kleiner Kranz mit Rosen und Callunadekoration setzt Akzente zu Allerheiligen. Bild: TBF [Download]


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